Freitag, 27. März 2009

Herrlein Phlegmas gespür für fauxpas

Vor einigen Tagen stand ich am S-Bahnhof Ostkreuz, einer der ranzigsten S-Bahnhöfe in Berlin, der wird zwar gerade umgebaut, das ändert aber nichts an der Tatsache das er bis 2016 vorraussichtliches Baueende ranzig bleiben wird, wenn die Weltwirtschaftskriese Berlin nicht schon vorher zur ranzigsten Stadt Europas verkommen lassen wird, was ic hzugegeben sogar begrüßen würde, immerhin wären dann die ganzen Yuppis aus Prenzlberg wieder raus.

Naja ich stand da so rum und habe die Gesundheit anderer Menschen gefährdet, durch bloße Anwesenheit und eine Zigarette im Mund, da fiel mein Blick auf eine Omi die mir eintgegen kam , sie schwenke einen Zettel.
"Naja" dachte ich mir" sehen wir mal wo das hinführt"
Zu meiner Überraschung versuchte sie mich nicht zu überreden noch eine Mitgliedschaft bei Amnesty anzunehmen (Ja ich habe zwei, fragt nicht) sie gab mir einen Flyer der mit Antikapitalistischen Parolen und Erläuterungen zur Weltwirtschaftskriese, die irgendwie alle auf die Quintessenz "Geld is´scheisse" hinausliefen, darunter waren einige Vereine frustrierter Ex-Kommunisten, sozialistischer Gartenbauvereine (Ja!Wirklich!) und einigen anderen Fraktionen aufgelistet.
Die Flyer-schwingende Omi war ganz lieb drückte mir den Flyer in die Hand sprach ein paar Sätze dazu und wollte sich schon zu m gehen wenden als mein Blick auf Ihre Tasche fiel.
Die Tasche war randvoll vollgestopft mit Antikapitalistischen Flyern, mir blieb aber die Ironie der Situation nicht verborgen das auf der Tragetasche, Stoffbeutel, ein großes Sparkassensymbol prangte, äusserlich würde bewahrend lag ich innerlich wiehernd vor lachen auf dem Dachboden meines Schädelinneren.

Tja dachte ich, die Rezession ist also auch bei den Sozialisten angekommen, sie schicken nun das letzte Aufgebot an die proletarische Front und dieses klaut dann auch noch die Tragetaschen beim Feind, eigentlich gewieft, diese Sozialisten.

Mittwoch, 25. März 2009

Spaziergangster,Gärtner und Dr.Frankenstein

Ich spaziere gerne, gerne und viel, bei allen Wetterlagen und Stimmungslagen, von beiden habe ich mehr als nur eine große Auswahl welches mir das Arsenal des Lebens anbietet aber meist nur sehr polarisiert serviert, nun denn zum Schicksal des Stadtneurotikers gehört es wohl dann auch dieses jederzeit mit einem würdevoll gekränktem Blick zu quitieren und weiter zu marschieren.

Ich gehe gerne Wege entlange die mit Erinnerungen besetzt sind, manchmal ist es wie ein Garten den ich liebevoll hege und Pflege, ich mach meine Kontroll- und Pflegegänge durch meinen riesigen Garten an Erinnerungen, je öfter ich durch einen bestimmten Teil meines Erinnerungsgartens gehe desto frischer bleibt die Erinnerung, desto heller und farbintensiver erscheint sie mir.
Andere Erinnerungswege sind weniger gepflegt, die erinnerungen verhallen in einem a-tonalem Grau und müssen mühsam wieder aufgepäppelt werden, wie ein Blumenbeet das zu lange der Sonne und der Inkompetenz des Gärtners ausgeliefert worden ist.
So wendet sich mein Blick auf meinen Wegen jedem Detail zu, jeder Atemzug den ich mit einer Person geteilt habe, jeder Geruch und kleine, winzige Gesten, welche die Person ausmachen schiessen mir dabei durch den Kopf, sie lassen mich wehmütig lächeln.

Denn so ist auch der Gang durch meine Erinnerungsgärten etwas, was mich immer wieder an die Vergänglichkeit und die niederschmetternde belanglosigkeit des seins und der objektiven belangolsigkeit der Erinnerungen erinnert.
Jeder Schritt den ich durch meinen Garten gehe ist immer mit einem Hauch an Bitterkeit süßer Wehmut und einem schwachen lächeln, so schwach wie jede dieser Erinnerungen, deren Dünger aus Tod und Tränen besteht.
Denn nichts weiter ist es, die Erinnerung und das ablaufen oder abrufen liebgewonnener Erinnerungen, das erbarmungslose Wissen um die Vergänglichkeit, das Wissen, das all jene Situationen welche ich jetzt auf diesen Wegen suche für immer verloren sind und niemals wiederkehren werden, sie sind die bittere versinnbidlichung des Todes, seine Präsenz legt sich wie ein schwerer Mantel über alles was ich versuche an Vergangenheit in mir aufzunehmen und am Leben zu erhalten.
Ich bin eine Art Frankenstein, welcher aus den Fetzen seiner liebevoll gehegten, dennoch toten Erinnerungen sich versucht ein Leben zu schustern, mit, wie bekannt, nur mäßigem Erfolg.
Ist also das Erinnerungsmonstrum das ich mir Schaffe ein Ausdruck von Todessehnsucht? Durch das permanente Erinnern an ide Vergänglichkeit und der sicherheit des Todes, rufe ich mir die Tatsache des Todes ins Gegenwärtige, so ist es nebst den wundervollen Erinnerungen auch immer der Tod der mich Schritt für Schritt, manchmal gar Hand in Hand mit mir durch meine Erinnerungsblumenfelder begleitet, sie mir zeigt, weit mit seinen dürren Armen ausschweift und mir Geschichten erzählt.
Ich versuche die Zeit, die vergängliche, mit jedem Centimeter den ich laufe in mir aufzunehmen, sie dem Tod wegzunehmen und mir zu schenken, ich bin ein Spaziergangster, immer darauf bedacht dem Tod die Zeit zu stehlen.
Und Dr.Frankenstein.

the boy is back in town!

schon seltsam wie mensch an das internet gefesselt ist um kontakt zu halten...
für einen telefon abgeneigten nicht weiter verwunderlich. so bleibt die hoffnung das die menschen die einen kennen wissen, dass mensch an sie denkt auch ohne audio tratsch und klatsch!
darum junge, da du wieder online bist... etwas um auf andere gedanken zu kommen!!!
laut aufdrehn und mit "abhotten" (wie mensch es damals wohl genannt hat)... das publikum sollte dich auch etwas zum lachen bringen, ich mein was ist besser als alkoholisierte briten?!
aso und guck bitte ma kontrolle ob mein gendersprech stimmt und die doppel S durch sz ersetzt sind...


Dienstag, 24. März 2009

Marzahn

Seit ich mich der Philosophie gewidmet habe hat sich einiges in meinem Leben geändert, ich bin Vegetarier geworden, wobei ich immer noch krampfhaft versuche das Wort "Arier" heraus zu subtrahieren, mit bisher nur mäßigem Erfolg, ich töte keine Fliegen oder sonstiges Krabbelzeugs mehr und befinde mich in permanenter Abwesenheitsbereitschaft, welche ich auch großzügig nutze um über dies und das zu sinnieren.

Als ich wiedereinmal mich mit Wertigkeit des Lebens und dem verdammten Utilitarismus beschäftigte fiel mein Blick auf einen gigantischen Plattenbau in Marzahn .

Ich hielt einen kurzen Moment inne.

Dann stellte ich mir die Frage wie es denn kommt das der Mensch von artgerechter Haltung spricht, er sich selbst aber in so einer architektonisch pervertierten Beton-lege-Batterie einquatiert?