Montag, 18. Mai 2009

Lichtenberg

Ich wandere oft durch Berlin, ich erkunde, oder ich habe es mir zumindest vorgenommen,jeden Kiez hier, zwecks horizonterweiterung und um selbstreden Menschen und Situationen zu erleben.

So wandelt ich unlängst durch Lichtenberg, ein spannender Bezirk.
In Lichtenberg gibt es nicht so viele Hundehaufen wie in Friedrichshain oder Kreuzberg, dafuer tritt man doch gelegentlich auf braune Masse, oder um es weniger martialisch zu formulieren, brauner Masse gegenueber.
Überhaupt ist Lichtenberg ein recht farbenfroher Bezirk wenn man die politische Landschaft betrachtet, wenn man dies anhand der karte Berlins in farben ausdruecken würde, würden die Herzen namentlich ungenannter Surrealisten hoeher schlagen.
Befindet sich in Lichtenberg auch eine sozialistische Gedenkstaette, ja wenn nicht gar DIE sozialistische Gedenkstätte, jedes Jahr im Fruehjahr werden hier rote Nelken niedergelegt, Reden geschwungen und man sieht den ein oder anderen Ex-Stasi Mitarbeiter oder SED-Partei-Bonzen herumschlawenzeln immernoch ueberzeug von der unbesiebarkeit der DDR, der NVA und des sozialistischen Produktionsablaufes und so wie Menschen in den Erinnerungen anderer Menschen weiterleben, so tut es auch die DDR, eine morbie Form der unsterblichkeit verhuellt in einer noch seltsameren Form von Anthropomorphismus, wird sie doch vom Alt-Sozialisten wie vom demokratisch-kapitalistisch ueberzeugtem Wessi wie ein menschliches Lebewesen weiterhin am Leben erhalten.

Keine fünfhundert Meter weiter, so Richtung Koepenick gehts dann weiter mit den braunen Massen, ueberhaupt ist eine verdichtung des braunen Gedankengutes zu bemerken, liegt wohl an dem markigem Bezirk der quasi als Wurmfortsatz des braunen Pflasters exisitert; namentlich:Adlershof.(Wenn da das rechts-schlagende Herz nicht noch rechter schlägt, schlägt es wohl zu weit links.Optional kann es auch eine Herzinsuffizienz sein, aber Uebermenschen haben keine Herzinsuffiziens)

Aber da war ich noch nicht, ich werde das spaeter ergaenzen.

Was ich aber noch interessanter finde ist das in Lichtenberg auch viele Mitbuerger mit Migrationshintergrund leben, ich weiss nicht ob da auch ein paar Sozialisten dabei sind, aber manchmal drängt sich mir der Gedanke eines Nicht-Angriff-Paktes auf.
Es ist sehr lustig, zum 9.Mai treffen sich die Hochsozialisten, ergo die Stalisnisten dann im treptower Park, nicht bei Roas und Karl.
Ich muss mich mal in der Szene umhoeren was die da schon wieder vorhaben.

Ansonsten ist Lichtenberg eigentlich ganz nett, viel Grün, was meist aus Fassaden oder aus diversen Balkons herauswächst und ganz schickes Kopfsteinpflaster, sollte jemand unter einer Stauungsblase leiden empfehle ich ihm fünf Minuten auf einem Fahrrad in Lichtenberg.Problem geloest.

Aber von den Balkonen, sollten Sie mal daran denken nach Lichtenberg zu ziehen, sollten sie tunlichst Abstand halten, die sehen nicht nur abenteuerlich aus, die sind es auch.
Da hilft auch die beste politische Gesinnung nichts.

Aber das soll in Lichtenberg ja nicht mehr so schlimm sein wie ein Polizist mir mitteilte als ich ihn nach der rechten Hausbesetzer Szene fragte die hier anfang der Neunziger wohl aktiv gewesen sein soll.
Er sagte mir das sei laengst nicht mehr so, zwar hätten sie hier neulich einen abgestochen, aber ist alles halb so wild.

Halb so wilder ist es, dachte ich mir, während ich so in der Bahn saß, wenn ich mir Lichtenberg von Aussen angucke.

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