Dann will ich mal weiter helfen, Elemente des Antideutschtums:
1. Liebe zur Demokratie (Selbstverständlich ganz, ganz, gaaaaaz kritisch: “Natürlich muss Demokratie auch mal grundlegend kritisiert werden. Aber immerhin ist sie kein Faschismus!”)
2. Israelsolidarität, typischerweise unbedingt. Weil: Israel ist der Staat der Überlebenden der Shoa, Verteidigung gegen Antisemitismus usw.
3. Überhaupt der Antisemitismus. Den entdeckt man als Antideutsch(e) an jeder Ecke. Wenn man den bei einem Thema mal nicht entdecken kann, ist auch eher uninteressant.
4. Kampf dem Islamfaschismus (oder Umma-Sozialismus). Das ist ja heute die entscheidende antisemitische Bedrohung, gegen die jeder westliche Militärschlag recht ist.
5. Überhaupt die westlichen Werte: Konsum und Individualismus sind ja fast schon ein Vorschein des Kommunismus, auf jeden Fall aber Bedingung seiner Möglichkeit.
6. Deswegen hat man neben Israel auch noch die USA als Ersatzvaterland entdeckt, ganz früher (in den 90ern) auch noch Frankreich, weil Staatsbürgernation und so. Aber seit Frankreich die amerikanischen Kriege nicht mitmacht, ist diese Liebe ziemlich abgekühlt.
7. Das ganze begründet man mit einem wirren Konglomerat aus Adorno, Marx (vom Kapital interessiert diese Kreise nur das falsch verstandene Fetisch-Kapitel), Freud (Psychologie ist ganz wichtig, Autoritärer Charakter und so). Bei der Ausarbeitung der “Theorie” helfen Grigat, Wertmüller, Scheit und Co. Den Wertmüller darf man aber auch wegen seiner Ausfälle persönlich auch etwas komisch finden. Ein Text mit weniger als 20 Literaturverweisen pro Seite wird nicht als “Theorie” ernst genommen.
Wie schon zusammengefasst: Man steht stockaffirmativ zu der ganzen Scheisse von Geschäft und Gewalt hier, ist dabei aber wahnsinnig kritisch.
hier unter den comments gefunden; höre weiter portishead und male die epische leinwand.