Freitag, 23. Januar 2009

verspätete gegenrevolution mit guter wirkung

Kein Lebenszeichen von entführtem Kinderstar
"Bernd möchte einfach nur nach Hause"

Stars geraten in der heutigen Zeit schnell ins Visier von Erpressern, Kidnappern und Terroristen. Präsident Obama wird in seinem kugel- und bombensicheren Auto durch Washington chauffiert. Bodyguards halten Tom Cruise und Madonna den Rücken frei.

Bernd das Brot hatte niemanden, der ihn schützte.
Das Opfer

Der Star des ARD- und ZDF-Kinderkanals Ki.Ka stand einsam und allein auf seinem angestammten Platz am Erfurter Rathaus. Er, das beliebte Kastenweißbrot mit den kurzen Ärmchen und der leicht depressiven Verfassung, war hier als kleines Denkmal verewigt. Seine massive Gestalt - zwei Meter groß, quaderförmig und aus Kunststoff - sollten ihm Schutz genug sein. Für ihn war keine Wach- und Schießgesellschaft bereitgestellt worden und wurden keine wachsamen Kameras montiert. Um seine Gefährdung machte sich niemand Gedanken.
Der Anschlag

In der Nacht zum Mittwoch hatten unbekannte Täter Bernd das Brot von seinem Sockel abmontiert und verschleppt. Seit mehr als 72 Stunden befindet er sich in der Gewalt der Entführer. Bislang gab es zwar ein "Bekennervideo", aber keine konkreten Forderungen. Erste Ermittlungen, die zu einer Hausbesetzergruppe führten und einen politisch motivierten Hintergrund vermuten ließen, verliefen ergebnislos. "Wir haben bisher noch keine Spur", sagte Polizeisprecher Manfred Etzel.
Der Hilferuf

Thomas Krappweis, Erfinder und Vater von Bernd dem Brot, appellierte an die unbekannten Täter: "Entführungen - und seien es auch nur Entführungen von Brot - halte ich für das falsche Mittel, um politische Ziele durchzusetzen. Wie ich ihn kenne, möchte er einfach nur nach Hause."

Bleibt nur zu hoffen, dass Bernd das Brot nicht misshandelt wurde. In Scheiben und getoastet - das wäre ein umrühmliches Ende für einen großen Star.

propagandaschau

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