Dienstag, 21. Juli 2009

Individualitaet

Alle sind so individuell.
Es ist zum verreuckt werden, alle wollen anders sein als die Anderen, seltsamerweise versuchen auch alle Anderen anders zu sein als all die Anderen, was einen Selbst dann doch wohl oder uebel wieder miteinschliesst.
Was wir dann erleben ist ein Wettruesten der Individualitaet, die trends neigen zur skurrilitaet, aber letzlich ist doch der gemeine Punker von nebenan, die Emotante auf der Bank da drueben, der Metaller der gerade einen Hopper beschimpft, der Hopper und all die anderen genauso individuell wie die Feldjaeger der Bundeswehr, ja auch individualitaet leasst sich uniformieren; und immerhin die Feldjaeger tragen immerhin Namensschilder, wer von Euch kann das von sich behaupten?

Das Wettruesten der Individualitaet fing harmlos an bei Markenklamotten, ging ueber zu Frisuren und endete in immer groesser werdenen (fasch)Goldketten, uebergrossen Sonnenbrillen und wahrscheinlich der Rueckkehr zur SA-Uniform, da die dann ploetzlich durch Provokation ultra-individuell aussieht.

WIr kennen aus der Phsyik: Expansion fuehrt zu Implusion; eine Gesellschaft deren Hauptaugenmerk auf dem egozetristischem Ausleben der eigenen "Individualitaet" liegt, wird zweifelsohne wieder nach dem maximalen erreichen der "Individualitaet" als Lebensinhalt, sozialgesellschaftlich kollabieren und im unkehrschluss landen,namentlich der Konformitaet, wenn die Menschen sich soweit selbst isoliert haben, durch die immernotwendige abkanzelung von anderen, ist die konformitaet die einzig logische Konsequent in die sich Mensch wieder fluehten wird.

Wahrend also die Goldketten und Sonnebrillen bei Maennchen wuchsen, nahm die Groesse der Kleidungsstuecke bei Weibchen ab (vom Iran mal abgesehen), ich sah mich heute also gezwungen, aufgrund der kueze der Kleidung einer jungen Frau sie mit den Worten "Die da mit den blauen Schuhen" zu verifizieren um sie einem anderen Komollitonen zu zeigen.

Nun stellt ich mir das ganze im Iran vor: "Die da mit dem schwarzen Tschador" koennte man als eine sehr unrpaezise beschreibung einer Frau bezeichnen, gut das wir hier in Europa die individualitaet noch an den Schuhen unterscheiden koennen, dabei stellt sich mit aber die Frage wie weit sind wir denn eigentlich wirklich vom Tschador entfernt ?

In Sachen Abschottung stehen wir doch in nichts nach, die einen indem sie sich verhuellen (muessen) die anderen, indem sie genau das gegenteil tuen.*



*In diesem Text wurden nur Metaphern verwandt die nachweisslich nicht frauenfeindlich sind.

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