Sonntag, 5. Juli 2009

Von der Notwendigkeit einer Utopie

Eigentlich wollte ich den Titel hier "My generation" nennen, mal abgesehen von eventuellen urheberrechtlichen Komplikationen habe ich mich letzlich dann doch dagegen entschieden, denn es geht dabei, im Subtext, nicht nur um meine Generation, es geht um die Notwendigkeit einer Utopie innerhalb einer Generation die als sozialer Motor dient und zumindest einen Teil zur initiative und progressivitaet anregt.

Initative, ein Schlagwort, der meinigen Generation wird haeufig initiativlosigkeit vorgeworfen, mangelndes Interesse an Politik, Umwelt und Wirtschaft, geschweige denn soziales Interesse.
Ich habe mir die Frage gestellt weshalb dies so ist und bin auf einen - nicht auf DEN Punkt- Punkt gekommen, es fehlt eine Utopie, es fehlt eine Perspektive.
Denn was ist denn eine Utopie eigentich? Eine Utopie ist eine Vorstellung von einer Sache welche der usrpreugnlichen Sache und ihrer Natur au contraire, oder aber kritisch gegenueber steht, sie beeinhaltet den Willen den Gegenwaertigen Gegenstand der Sache zu veraendern um einen besseren, selbiger oder neuer Sache herzustellen und somit ein Umfeld zu erschaffen in dem es sich Lohnt zu leben.
Fuer die Alt68iger war es die BRD mit ihrer zweifelhaften Politik gegenueber dem Schah-Regime, den Zustaenden an den Unis und die Tatsache das seinerzeit viele Posten noch mit Altnazi besetzt waren,dies sind nur einige wenige Punkte.
Fuer die Jungbuerger der Ex-DDR waren es staatliche Repressionen, Denunziation, der Antifaschistische Schutzwall,die NVA und so weiter.
Diese beiden Generationen haben etwas gemeinsam sie waren in einer Welt hineingeboren in der es ganz offensichtliche Feindbilder gab, ungerechtigkeit, schlicht, Dinge welche das eigene Leben betrafen und somit anregten in absehbarer Zeit eine Aenderung vorzunehmen, sich eine Perspektive zu schaffen.
Es mag vielleicht sogar sein das nach dem Motto "Schlimmer gehts nimmer" gehandelt wurde, man bdenke die Nachkriegsgeneration welche ueber Jahre hinweg mit Aufbau beschaeftigt waren, ich denke ohne ein derartiges Mantra waere die Selbstmordrate erheblich hoeher gewesen nach dem Krieg.

Kommen wir nun zu unserer Generation:
Wir wurden hineingeboren in eine Welt in der es alles gab, es gab viel zu konsumieren, ploetzlich war der eiserne Vorhang weg, alle Welt enthausiastisch, nun war die Welt wieder weitestgehend in Ordnung, im speziellem das eigene Leben.
Wir hatten alles, es gab nichts wogegen man sich nun auflehnen muesste, grob betrachtet, ich sehe das zweifelsfrei anders, aber unter gemeinen Gesichtspunkten nicht.
Es ging uns gut.
Mit einem Manko versehen: Schon damals war uns bekannt, das alles wird nicht halten, zum ersten mal stand nun eine Generation vor der unabdingbaren Gewissheit das alles, so wie es bisher bekannt war, in absehbarer Zeit verloren gehen wuerde.
Sicherheiten gibt es keine mehr, egal wie hart gearbeitet wird, Qualitaet und Anstrengung sind keine garant mehr fuer sicherheit.
Rente wird es keine geben, dasc Schulsystem stagniert nicht nur es bildet sich sprichwoertlich mehr und mehr zurueck.
Die Weltpolitische Lage ist mehr denn je instabil, in die Politik exisitert seitens meiner Generation gar kein Vertrauen mehr, wird die unsere Generation gar nicht erst wahrgenommen.
Hoechstens dann wenn fuer jugendliche Straffaellige hoehere Strafen gefordert werden, oder aber der verstaerkte Alkoholkonsum fuer nationale Empoerung sorgt, geschimpft und ausgebuht wird.
Gefuehlt ist die unsere Generation der Fußabtreter der Nation, ich weiss es denn ich schimpfe nur allzugerne ueber diese Generation derer ich mich weigere anzugehoeren.

Was unsere Generation definitiv gemein ist, ist eine Sache die verbindet: Es gibt keine Perspetive.
Schulabschluesse sind bedeutungslos geworden, da ohnehin die naechsten zwei bis fuenf Jahre nur Teilzeit beschaeftigungen oder Praktikas angesagt sind.
Die Welt veraendert sich, das Klima wandelt, Welthunger nimmt zu, Fluchtlingswellen an den Grenzen Europas, ein Staat der mehr und mehr in den letzten Atemzuegen liegt, Nationengefelchte die nur ihre instabilitaet beweisen und ein Wirtschafsystem das uns mehr und mehr selbstentfremdet.
Schulden die gemacht werden und auf unseren Schultern landen, unbezahlbar und somit quasi schon einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge hinterlassen wenn nach dem Worte Zukunft gefragt wird.

Weshalb ist diese Generation so? Sie denkt nicht an morgen, sie denkt auch nicht im "Wir".
Sie will es auch gar nicht, denn das was uns erwartet, daran will man nicht denken, wirtschaftlicher Niedergang, Krieg,hunger, Naturkatastrophen.
Das ist wie eine schwere Krankheit von der man nicht weiss wann sie kommt, aber wohl weiss das sie kommt und unweigerlich in Qualen endet.
Also lieber jetzt geniessen leiden werden wir noch genug.
Ich kann es sogar nachvollziehen und empfinde sogar Mitleid mit meiner Generation, obshcon ich sie bis vor kurzem noch verachtete.

Weshalb?
Werfen wir einen Blick auf die Vorgaenger Generationen.
Sicher kennt jeder von Ihnen den Ausspruch " Gott sei dank betrifft mich das nicht mehr"
Will heissen, schon scheisse fuer euch aber mich interessierts nicht, wenn dann ueberhaupt wird interesse gehegt wenn es darum geht diese Generation von Orientierungslosen Kindern, welche wir nunmal sind, zu diffamieren.
Diejenigen die uns zur Seite stehen sollten, unsere Eltern und Großeltern sind ebenso zu sehr damit beschaeftigt es sich gut gehen zu lassen, sie sind unsere Kumpels geworden.
Mittlweile faellt es mir schwer Muetter und ihrer Toechter zu unterscheiden, was einerseits an Teenagerschwangerschaften liegt, oder daran das unsere Elterngeneration krampfhaft versucht jung zu bleiben und dabei ihre Funktion als Stuetze fuer ihre Kinder (gesammtgesellschaftlich) wahrzunehmen.

Sie lassen uns aber in einer Welt zurueck in der wir so etwas wie Eltern und Großeltern brauchen koennten, die uns bei der Hand nehmen und uns helfen, anstatt alles "Denen da oben" zu ueberlassen, der sinn fuer eigenverantwortliches Handeln ist selbst uneren Eltern verloren geganen, wie kann man bitteschoen erwarten das wir auch nur den Hauch einer Ahnung davon entwickeln?

Es geht hier nicht darum anklagen mit dem Finger zu zeigen und zu sagen "Ihr seid daran schuld" es geht darum einer voellig Planlosen Generation zu zeigen das sie nicht alleine ist und das sie auch wahrgenommen wird.

Nehmen wir die Supernanny, Fernsehpaedagogik:
Warum zappelt das Kind, schlaegt andere Kinder klaut, poebelt rum oder besaeuft sich?
Es brignt damit etwas zum Ausdruck: Es heisst soviel wie "kuemmer dich um mich", "mir geht es nicht gut".
Es ist mit einem gewissem fatalismus verbunden.
Was macht denn meine Generation?
Sie poebelt, sie trinkt, raucht, kriegt kinder,klaut, schlaegt.

Was wir erleben und in den Medient so hochgestachelt wird als die misratene Generation das ist der kollektive Aufschrei eines metaphysischen Kindes das sich ungeliebt fuehlt und dringender aufmerksamkeit bedarf, eine Aussicht benoetigt.
Aber anstatt das die Probleme wahrgenommen werden die zugrunde liegen, kommen die Eltern, in diese m Falle die Gesellschaft an und pruegelt mit haerteren Strafen auf die Kinder ein, das gesellschaftliche aequivalent zum Fernsehverbot.


Daher ist es notwendig das eine Utopie entsteht in der die Gneraetionen zusammenarbeiten, bevor sich meine Generation eine Utopie sucht wie es die Generation anno 1928 getan hat.
Die Flucht in religioesen Fundamentalismus, politische Radikale und Dekadenz sind Indikatoren fuer eine aeusserst gefaherliche Entwicklung.

Denn eines ist sicher, mit der gegenwaertigen Perspektivlosigkeit ist unsere Generation im naechstem Krieg wieder ganz vorne mit dabei.

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